Projekt Übersicht PalMod Phase II

 

Übersicht über das Projekt

Das PalMod-Projekt zielt auf ein besseres Verständnis für die Funktionsweisen langsamer Rückkopplungen im Erdsystem ab. Es ist ein wichtiges Ziel des Projektes, durch die gewonnenen neuen Erkenntnissen in Bezug auf die Dynamik des Erdsystems Projektionen des Klimas für die kommenden Jahrtausende zu erstellen und besser zu verstehen.

Durch die Simulation des letzten Glazialzykluses wird PalMod die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Reaktion der Eisdecke, Veränderungen in der Höhe des Meeresspiegels und dem biogeochemischem Kreislauf identifizieren und dabei die  Bedeutung der einzelnen Komponenten quantifizieren und so neue Kenntnisse über die Empfindlichkeit des Erdsystems gewinnen.

Der letzte Glazialzyklus ist ideal geeignet um die in der Klimacommunity verwendeten Erdsystemmodelle (ESMs) in Bezug auf ihre Reaktionsmöglichkeiten auf externe Variationen  - wie beispielsweise der  Änderung von Orbitalparameter - zu testen und so ihre Fähigkeit zu dokumentieren, die Statistik der Klimavariabilität auf Zeitskalen bis zu mehreren Jahrtausenden zu reproduzieren.

PalMod ist ein Projekt, das über 10 Jahre in drei kürzeren Finanzierungszyklen laufen soll: vier Jahre für die erste Phase und drei Jahre je für die zweite und die dritte Phase. Die zweite Phase begann 2019 und endet 2022.

Während der PalMod-Phase II wird die Entwicklung von vollständig gekoppelten ESMs, die während der Phase I begonnen wurde, abgeschlossen und für erste transiente Simulationen über mehrere Jahrtausende verwendet. In der dritten Phase des Projektes soll dann der gesamte Glazialzyklus transient simuliert werden. Im Detail umfasst dies neeben der Kopplung des physikalischen Systems mit dem biogeochemischen System, auch die Parametrisierung von weiteren Schlüsselprozessen wie Wechselwirkungen zwischen Eisschelf und Ozean oder Verwitterung.

Ziel ist es, mehrere tausendjährige transiente Integrationen der vollständig gekoppelten ESMs für drei Klimaphasen durchzuführen: den Beginn des Glazials, das sogenannte Stadium 3 der Meeresisotope und das weitgehende Abschmelzen der Eisschilde. Hierfür werden die ESMs interaktive Inlandeisschilde der nördlichen Hemisphäre sowie der Antarktis beinhalten. Ziel ist es, die Simulationen in Bezug auf die Änderungen des mittleren Klimas sowie der modellierten Statistiken der Klimavariabilität zu testen. Eine Zusammenstellung homogenisierter paläoklimatologischer und paläo-vegetativer Daten der letzten 130.000 Jahre wird durchgeführt und zur Modellverifizierung verwendet. Dies wird weiterhin durch eine hochauflösende Vorwärtsmodellierung von Wasserisotopen / Proxys ergänzt.